pbb Logo

24. April 2018


Aktuelle Artikel

Finanzplanung für den Ruhestand

Bei der Frage, wie heiß der Handelskrieg wird, hat China den Temperaturregler in der Hand


Finanzplanung für den Ruhestand

24.04.18

Spätestens wenn der Ruhestand vor der Tür steht, beschäftigt man sich mit der Finanzplanung für diesen Lebensabschnitt. Allerdings gilt: Je früher man sich mit der eigenen Rente beschäftigt, desto größer ist die Chance, im Alter finanziell unabhängig zu sein Leben zu führen. Folgende Hinweise können Ihnen helfen, den eigenen Ruhestand zu planen und die Höhe Ihrer Einkünfte im Ruhestand zu optimieren.

Bestandsanalyse

Verschaffen sie sich einen Überblick über den Stand Ihres Rentenkontos. Vergewissern Sie sich, dass alle Zeiten, in denen Rentenbezüge erarbeitet wurden, auch erfasst sind. Dazu gehören auch die Ausbildungszeiten. Eltern sollten unbedingt die Erziehungszeiten melden. Arbeitnehmer sollten sich außerdem über die Ansprüche aus einer eventuellen Betriebsrente informieren. Es gibt fünf verschiedene Möglichkeiten: Direktzusage der Firma an den Beschäftigten, Unterstützungskasse, Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds. Seit Januar 2018 gibt es außerdem das sogenannte Sozialpartnermodell, bei dem der Arbeitgeber nicht mehr für die zugesagte Rente haften muss.

Selbst vorsorgen

Mit privater Vorsorge können Sie dazu beitragen, die Rentenlücke zu schließen. Dazu sollten Sie sich von Experten beraten lassen. Wichtig ist dabei immer eine Streuung der Geldanlage um Risiken zu minimieren.

Welche Ausgaben habe ich im Ruhestand?
Berechnen Sie möglichst genau, welchen Betrag Sie monatlich benötigen werden, um Ihren Lebensstandard auch im Ruhestand zu halten. Beachten Sie dabei immer die Inflation.

Welche Versicherungen sind als Rentner notwendig?

Wer sich über Rentenhöhe und Ausgaben im Ruhestand Gedanken macht, muss auch die Beiträge für die Krankenversicherung im Alter im Auge haben. Pflichtversicherte leisten Krankenkassenbeiträge auf die gesetzliche Rente, auf Arbeitseinkommen und auf sogenannte Versorgungsbezüge wie Betriebsrenten, Pensionen oder Zahlungen von Versorgungswerken. Wer nicht in der Krankenversicherung der Rentner pflichtversichert ist, kann sich möglicherweise freiwillig gesetzlich versichern. Allerdings müssen dann auch Krankenkassenbeiträge auf Einkünfte wie Mieteinnahmen, Zinsen oder private Rentenversicherungen gezahlt werden. Rentner mit privater Krankenversorgung können einen Zuschuss zur privaten Krankenversicherung beantragen.

Steuern berechnen

Rentner, die mit ihrer Rente über dem steuerfreien Grundfreibetrag liegen, müssen prinzipiell Steuern zahlen. Ab dem Jahr 2040 müssen Rentner die gesamte Rente versteuern. Falls Sie zu Rentenbeginn keine Steuern auf Ihre Rente zahlen, kann sich dies im Verlauf des weiteren Rentenbezugs durchaus ändern.

Flexibel bleiben

Sorgen Sie schon frühzeitig dafür, auch im Alter flexibel auf neue Situationen reagieren zu können. Dafür ist es notwendig einen Teil des Ersparten so anzulegen, dass flexibel darauf zuzugreifen ist.

Kolumne von Robert Halver: Bei der Frage, wie heiß der Handelskrieg wird, hat China den Temperaturregler in der Hand

24.04.2018

Trump hat einen kalten Handelskrieg vor allem gegen China losgetreten. Ob jetzt aus dem kalten ein heißer wird, liegt vor allem an Peking. China sieht sich von der Bedeutung her nicht mehr als das hässliche Entlein der Asien-Krise. Mittlerweile ist aus dem Land der Mitte ein schöner Schwan geworden. Insofern hat China schon aus Gründen der Reputation auf die Handelssanktionen der USA mit eigenen Restriktionen reagieren müssen.

Peking kühlt den Handelskonflikt ab

Doch sind diese bisher von asiatischer Zurückhaltung geprägt. Eine handelspolitische Mobilmachung gegen die USA will China nicht. Das Land der Mitte weiß um die Wichtigkeit seines Exports auch nach Amerika. Im Zweifel hat China mehr zu verlieren als die USA.

Insofern will China der sich aufheizenden Handelskriegsrhetorik Trumps mit der kühlenden Weisheit von Konfuzius begegnen. Peking weiß doch selbst, dass es kein Musterschüler in puncto Handelsfreiheit ist. Es ist nicht fair, dass chinesische Autobauer beim Import in die USA nur 2,5 Prozent Einfuhrzoll bezahlen, umgekehrt aber 25 Prozent fällig werden. Und Chinas Investitionsstandorte sind für ausländische Anleger teilweise immer noch so wenig zugänglich wie der Mount Everest für Hobbywanderer.

Vor allem fürchtet man in Peking eine der EU von Amerika aufgezwungene Handelsunion gegen China. Denn die Einbindung in eine prosperierende Weltwirtschaft ist für China auch unter geostrategischem Blickwinkel von allergrößter Bedeutung.

Ja, China hat verstanden. Es betreibt eine krisenvorbeugende Handelspolitik. Mit angekündigten, deutlich gesenkten Importzöllen und einer verstärkten Öffnung des chinesischen Markts für internationale Investoren auch oberhalb von 50 Prozent Beteiligungsbesitz will Peking den Amerikanern den chinaphoben Wind aus den Segeln nehmen. Wie auch immer, offenbar hat das Handels-Ge-Trump-ele in Peking Wirkung gezeigt.

Wenn zwei sich streiten, freut sich nicht immer der Dritte

Für die EU - insbesondere Deutschland und seine Exportunternehmen - wäre eine durch amerikanisch-chinesische Handelskonflikte ausgebremste Weltwirtschaft ein Super-GAU. Und tatsächlich hat die bislang noch nur kalte Handelsrhetorik bereits zu einer weltweiten Eintrübung der konjunkturellen Stimmung geführt.

Daher ist bei deutschen Exportfirmen die Freude über Chinas aktuell gezeigte, friedliche Handels-Konzilianz groß. Allerdings wird handelspolitisch zukünftig vieles nicht mehr so sein, wie es einmal war. Amerika wird China, aber auch Europa Daumenschrauben anlegen. So wird die EU ihre Zölle auf US-Produkte und damit gemäß internationalem Handelsrecht auch auf Produkte anderer Länder wie Südkorea oder Japan senken müssen. Der Konkurrenzkampf um die Fleischtöpfe der Weltwirtschaft wird für in Deutschland produzierende Firmen härter.

Dennoch, die frohe Friedensbotschaft ist, dass kein heißer Handelskrieg mit Aktien-Verbrennungen dritten Grades zu erwarten ist. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem lauwarmen Bauernaufstand. Aktien bleiben attraktiv, zumal der DAX bei 11.800 Punkten eine gewaltige Unterstützung hat. Auf mehr Kursschwankungen an den Aktienmärkten muss man sich zwar einstellen. Aber denen kann man ja mit regelmäßigen Aktiensparplänen gut begegnen.

Robert Halver ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank.

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG:

http://www.bondboard.de/main/pages/index/p/128




Dieser Newsletter ersetzt weder eine qualifizierte Anlageberatung noch eine rechtliche oder steuerliche Beratung. Wenden Sie sich hierzu bitte an einen qualifizierten Berater Ihres Vertrauens.