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14. Juni 2017


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Reisekasse planen

Sharing Economy

Kommt es nach französischen jetzt zu italienischen Wochen an den Finanzmärkten?


Reisekasse planen

14.06.17

Die Reisezeit rückt näher und die Vorfreude auf den Urlaub steigt. Bei der Planung einer Reise sollten sich Urlauber aber nicht nur Gedanken über die Aktivitäten machen, sondern auch die Reisekasse sorgfältig planen.

Vor Antritt der Reise sollten folgende Fragen geklärt werden:
  • Klären Sie, ob Ihre Girocard im Reiseland gültig ist. Die Girocard gibt es entweder mit Maestro-Logo oder mit dem blauen V PAY-Zeichen. Karten mit Maestro-Logo gelten weltweit; Karten mit V Pay-Logo lediglich in Europa und Israel.
  • Prüfen Sie das Auslandslimit Ihrer Kredit- und Girokarten. Je nach Reiseziel kann das Limit variieren. Lassen Sie bei Bedarf das Limit erhöhen.
  • Je nach Land können durch das Abheben mit der Girokarte hohe Kosten entstehen. Informieren Sie sich daher vor der Abreise, mit welchen Banken im Reiseland Ihre Hausbank kooperiert.
  • Grundsätzlich empfiehlt sich eine Kreditkarte für Auslandsreisen, da bei sofortiger Sperrung der Karte bei Verlust, Diebstahl oder Missbrauch in der Regel keine Kundenhaftung besteht. Informieren Sie sich aber vor der Abreise über die Kosten der Nutzung.


Auch vor Ort sollten Sie einige Punkte beachten, um unnötige Kosten zu vermeiden:
  • Achten Sie darauf, verschiedene Zahlungsmöglichkeiten dabei zu haben. Eine Mischung aus Giro- und Kreditkarten sowie etwas Bargeld ist sinnvoll.
  • Fremdwährungen können Sie im Ausland direkt am Geldautomaten abheben – am besten in einer Bankfiliale. Denn genau wie im Inland fallen an zentralen Verkehrspunkten häufig extra Gebühren für das Abheben am Automaten an.
  • Lassen Sie sich bei der Abhebung am Geldautomaten den Betrag immer in der Landeswährung ausweisen. Wird angeboten die Abhebung mit oder ohne Währungsumrechnung durch zu führen, immer die Variante ohne Währungsumtausch wählen. Dadurch erhalten Sie in der Regel den besseren Umtauschkurs.
  • Nehmen Sie Ihre Kontodaten und Notrufnummern mit in den Urlaub. So können Sie bei Diebstahl oder Verlust schnell reagieren.
  • Je nach Reiseziel sollten Urlauber auch verstärkt Sicherheitsaspekte beachten. Benutzen Sie Gürtel-oder Brusttaschen, transportieren Sie keine Wertsachen im Rucksack und achten Sie beim Geldabheben auf die Umgebung.


Praktisch ist auch die kostenlose Smartphone-App "Reise+Geld" für Android oder iOS, die der Bundesverband deutscher Banken zur Verfügung stellt. Die App bietet unter anderem die gängigsten Sperr-Notrufe und einen Währungsrechner mit tagesaktuellen Kursen.


Sharing Economy

14.06.2017

Sharing Economy oder Peer-to-Peer-Economy ist ein Sammelbegriff für die geteilte Nutzung von Ressourcen, die von Firmen, Plattformen oder Online-Communities zur Verfügung gestellt wird. Die Nutzung ist in der Regel nicht kostenlos, aber oft günstiger. Häufig wird eine Gebühr entweder für einen definierten Zeitraum oder die Nutzungszeit verlangt.

Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC aus dem Jahr 2015 wird der Sharing Economy in Zukunft eine wichtigere Rolle zukommen. Besonders die Umsätze in den Bereichen Reise, Car Sharing, Finanzen und Musik- und Videostreaming werden deutlich ansteigen.

Vorteile:
  • Das Teilen von Produkten oder Dienstleistungen wird einfacher: Die eigene Wohnung zur Verfügung stellen, Kleidung und Autos verleihen oder die eigenen Fertigkeiten anbieten – durch Shared Economy können auch neue Geldquellen erschlossen werden.
  • Mehre Parteien profitieren davon: Wer ein Auto verleiht bekommt dafür Geld, der Mieter dafür eine Fahrgelegenheit. Kommt das Leihgeschäft über Dritte zustande, können diese eine Provision erhalten.
  • Teilen und Verleihen kann auch ein Weg sein, die Umwelt zu schonen. Ein Beispiel dafür sind die in vielen Städten entstehenden Leihläden.


Kritikpunkte:
  • Dienstleistung unterliegen in der Regel keiner regulatorischen Kontrolle oder Auflagen. Auch versicherungsrelevante und arbeitsrechtliche Regelungen sind hier teilweise noch ungeklärt.
  • Die angebotenen Dienstleistungen oder Produkte sind steuerpflichtig, die Einnahmen werden aber oftmals nicht entsprechend deklariert und versteuert.
  • Datenschutz und Schutz der Privatsphäre sind oft unzureichend geschützt. Oft müssen Nutzer persönliche Daten angeben, um Dienstleistungen anbieten oder Produkt nutzen zu können. Hieraus werden dann oft weitere Informationen generiert.



Kolumne von Robert Halver: Kommt es nach französischen jetzt zu italienischen Wochen an den Finanzmärkten?

14.06.2017

Bis spätestens Mai 2018 muss in Italien neu gewählt werden. Ist in diesem bedeutenden Euro-Land eine Abwahl des derzeitigen Europa-freundlichen politischen Establishments zu befürchten? Kann es also zu einer erneuten politischen Verunsicherung Europas mit den typischerweise negativen Streueffekten auf die europäischen Aktienmärkte kommen? Immerhin streben Teile der heutigen Opposition den sogenannten Italexit , den Austritt Italiens aus der Eurozone und der EU gemäß "Brexit", an.

Doch um einem Euro-kritischen Wahlergebnis vorzubeugen, will Italien die Gunst der aktuell positiven europäischen Stimmung für vorgezogene Neuwahlen im kommenden Herbst nutzen. Denn je länger Wahlen hinausgezögert werden, desto eher könnte dieser positive Schub verloren gehen. Tatsächlich wirkt der Austritt Großbritanniens aus der EU mit seinen bereits zu beobachtenden, ersten negativen wirtschaftlichen Folgen in Italien abschreckend. Dagegen haben sich die Konjunkturprognosen für Italien zuletzt wieder erholt. Zudem hofft man im politischen Rom, vom Schwung der Europa-freundlich ausgegangenen Präsidentschaftswahl in Frankreich zu profitieren. In diesem Zusammenhang kommt Italien ebenso die Euro-unkritische Bundestagswahl zugute. Tatsächlich könnten die deutschen und italienischen Wahlen gleichzeitig am 24. September stattfinden. Der allgemein wiedergeborene europäische Corpsgeist wird nicht zuletzt aus dem Rückzug der USA aus Europa und aus der gemeinsamen Klimapolitik unter Präsident Trump gespeist. Europa ist wieder ein Stück zusammengerückt.

Pro-europäisch wirkt auch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Zwar wird die EZB vor den italienischen Wahlen eine gewisse konjunkturelle Besserung in der Eurozone feststellen, die jedoch insgesamt noch so verhalten ist, dass an einen geldpolitischen Normalisierungsprozess vorerst noch nicht zu denken ist. Die finanzpolitische Unterstützung u.a. Italiens in Form geringer, konjunkturfördernder Staatsanleiherenditen bleibt erhalten. Fundamentale Argumente für eine fortgesetzt freizügige Geldpolitik kommen übrigens von gegenüber dem Vorjahr rückläufigen Rohstoffpreisen, die die Inflationsrate deutlich von 1,9 Prozent im April auf 1,4 Prozent im Mai gesenkt haben. Offensichtlich kann sich eine im historischen Vergleich aktuell kraftlose Opec nicht zu preiserhöhungswirksamen Ölförderkürzungen durchringen. Damit liegt die Preissteigerungsrate wieder deutlich unterhalb des Zielwerts der EZB.

Erfreulicherweise sind etwa 60 Prozent der italienischen Wählerinnen und Wähler pro-Europa eingestellt. Nach heutigen Umfragen ist durchaus ein pro-europäisches Wahlergebnis zu erwarten. Damit dürfte das sogenannte Superwahljahr 2017 für Europa versöhnlich, nicht zuletzt für die europäischen Aktienmärkte enden.

Robert Halver ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank.

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG:

http://www.bondboard.de/main/pages/index/p/128



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