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15. Februar 2017


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Finanztipps für den Alltag

So erkennen Sie Falschgeld

Inflationsbekämpfung heute für die EZB deutlich schwieriger als für die Deutsche Bundesbank früher


Finanztipps für den Alltag

16.02.17

Oft beschäftigt man sich mit den großen Fragen der eigenen Finanzen: Immobilienerwerb oder Investitionen in Aktien oder Anleihen? Dabei gehören Finanzentschei-dungen auch zum Alltag. Wir möchten Ihnen acht Tipps geben, mit denen Sie jeden Tag Ihre Finanzen optimieren können und damit insgesamt mehr finanziellen Spielraum erhalten.

Haushaltsbuch: Mit einem Haushaltsbuch haben Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben immer im Blick. Und es bietet die Möglichkeit neue Sparpotentiale zu ermitteln. Heutzutage gibt es auch zahlreiche Apps, die Ihnen das Führen eines Haushaltsbuches erleichtern und auch unterwegs über Ihr Smartphone aktualisierbar sind.

Ersparnis: Beim Kauf eines Salatkopfes kann man schnell 60 Prozent sparen. Der totale Betrag ist dann aber vielleicht nur 50 Cent. Sparen Sie lieber bei größeren Produkten einen geringeren Prozentsatz, der sich aber in Ihrem Geldbeutel deutlicher bemerkbar macht.

Versicherungscheck: Prüfen Sie regelmäßig Ihre Versicherungen. Sind alle Verträge noch notwendig? Sind Teile einer Versicherung möglicherweise schon durch eine andere abgeschlossene Versicherung abgedeckt? Durch frühzeitige Kündigung lässt sich viele Geld sparen. Zahlen sie außerdem Ihre Beiträge jährlich. Dies ist zumeist günstiger als eine vierteljährliche oder halbjährliche Zahlung.

Anbietervergleich: Egal ob Handy, Festnetz oder Strom: Vergleichen Sie die Angebote der zahlreichen Anbieter. Hier lassen sich über die oft langen Laufzeiten der Verträge ansehnliche Summen sparen.

Maß halten: Geben Sie nur Geld aus, dass Ihnen auch tatsächlich zur Verfügung steht. Vermeiden Sie unnötige Ausgaben oder Schulden. Möglichkeiten wie Ratenkäufe, Kontoüberziehungen und Nutzung des Kreditkartenlimits sollten nur im Notfall in Anspruch ge-nommen werden.

Verkaufen: Bei vielen Menschen lagern sich im Keller oder dem Dachboden zahlreiche Schätze, die zu Geld gemacht werden können. Über das Internet lassen sich diese Dinge einfach und zu guten Preisen verkaufen. Für Traditionalisten bieten sich auch Flohmärkte an.

Kontrolle: Kontrollieren Sie Ihre Kontoauszüge! Kam es in den letzten Monaten zu unnötigen oder ungerechtfertigten Abbuchungen? Möglicherweise wird eine bereits gekündigte Vereins- oder Fitnessstudiomitgliedschaft immer noch belastet.

Bargeld: Bargeldloses Zahlen ist einfach und unkompliziert. Um einen guten Überblick über die getätigten Ausgaben zu erhalten, ist es aber eher ungeeignet. Wer mit Bargeld zahlt, ist gegenüber unnötigen Käufen kritischer und hat durch den Gang zum Geldautomaten eine bessere Übersicht über die Ausgaben. Apropos Geldautomat: Nutzen Sie immer den Automat Ihrer Hausbank oder andere kostenlose Möglichkeiten.


So erkennen Sie Falschgeld

16.02.2017

Nach Angaben der EZB wurden im Jahr 2016 684.000 gefälschte Banknoten identifiziert. Im Jahr 2015 waren es dagegen noch 899.000 falsche Scheine. Der Rückgang ist auf die neuen überarbeiteten 5-, 10- und 20- Euro-Banknoten der Europa-Serie zurück zu führen, die schwerer zu fälschen sind.

Damit Sie nicht Opfer von Geldfälschern werden, ist es wichtig, Falschgeld auch als solches zu erkennen. Denn Falschgeld muss bei der zuständigen Behörde abgegeben werden und man erhält dafür keinen Ersatz.

Um Falschgeld zu erkennen gehen Sie bitte nach dem Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen" vor. Dabei sollten Sie die gängigen Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten im Kopf haben. Bei den Banknoten der neuen Europa-Serie gibt es dabei Folgendes zu beachten.

Fühlen

Bei der Produktion der Euro-Banknoten kommen ein spezielles Druckverfahren und einzigartiges Papier zum Einsatz. Dadurch erhalten die Euro-Geldscheine ihre einmalige Oberfläche: Sie fühlen sich fest und griffig an. Wenn Sie mit dem Finger über die Vorderseite einer Banknote fahren, werden Sie außerdem spüren, dass sich die Banknote an einigen Stellen dicker anfühlt.

Sehen

Halten Sie die Banknote gegen das Licht: Im Wasserzeichen sollten das Bild der Europa, der Wert der Banknote sowie das Hauptmotiv sichtbar sein. Zudem müssen im Sicherheitsfaden das Euro-Symbol und der Wert der Banknote in kleiner, weißer Schrift sichtbar sein.

Kippen

Auch durch Kippen der Banknote erhalten Sie Aufschluss über deren Echtheit. Das Hologramm sollte ein Porträt der Europa, das Euro-Symbol, das Hauptmotiv sowie den Wert des Scheins zeigen. Auf der links unten stehenden Smaragd-Zahl wandert ein Lichtbalken auf und ab. Die Farbe variiert dabei zwischen Grün und Blau.

Sollten Sie dennoch unsicher sein, ob es sich um eine echte Banknote handelt, können Sie den Schein auch bei Ihrer Hausbank oder einer Filiale der Deutschen Bundesbank auf Echtheit prüfen lassen.

Rufen Sie bitte umgehend die Polizei oder wenden sich an eine Polizeidienststelle, wenn Sie Falschgeld erhalten haben. Die Deutsche Bundesbank, Sparkassen und Banken sind zur Annahme von falschem oder verdächtigem Geld verpflichtet.


Kolumne von Robert Halver: Inflationsbekämpfung für die EZB heute deutlich schwieriger als für die Deutsche Bundesbank früher

16.02.2017

Hätte die EZB nur Verantwortung für das wirtschaftlich starke Deutschland zu tragen, hätte die Notenbank längst eine restriktive Geldpolitik eingeleitet. Da sie aber ein Mandat für alle Euro-Staaten mit mehrheitlich schwächerer Konjunkturverfassung hat, ist ihr dieser Weg versperrt.

Konsequenz dieser lockeren Geldpolitik sind vergleichsweise niedrige Anlagezinsen. Lange Zeit konnten sich die deutschen Anleger damit trösten, dass zumindest die Preissteigerungen gering und damit der Inflationsverlust in Grenzen blieb. Über stark gestiegene Rohstoffpreise hat sich jedoch die offizielle Inflationsrate in Deutschland zuletzt auf 1,9 Prozent deutlich erhöht.

Früher hätte eine Deutsche Bundesbank spätestens jetzt vorbeugend Inflationsbekämpfung über Zinserhöhungen betrieben und damit dem Verlustschmerz der Sparer entgegengewirkt. Heute sind jedoch der EZB die Hände gebunden. Sie sieht sich dem Dilemma ausgesetzt, dass die Preise nicht flächendeckend in allen 19 Euro-Staaten so stark gestiegen sind wie in Deutschland. Ein aus deutscher Sicht zwar gebotener Zinserhöhungskurs würde in anderen Euro-Ländern den wirtschaftlichen Erholungsprozess zu frühzeitig beeinträchtigen.

Also, erst wenn die Inflationsraten übergreifend in der gesamten Eurozone ein kritisches Niveau überstiegen haben, können sich Zinssparer in Deutschland auf höhere Anlagezinsen freuen. In diesem Jahr wird dies nicht der Fall sein.

Anlegerinnen und Anleger sollten sich auf die Suche nach Alternativen machen. Wenn die Inflation ihr hässliches Gesicht zeigt, dass durch höhere Zinsen nicht geschönt werden kann, stellen Ausschüttungen von börsennotierten Aktiengesellschaften einen attraktiven Ersatz dar. Tatsächlich liegen die Dividendenrenditen für den deutschen Aktienindex DAX bei attraktiven 2,6 Prozent und für den Leitindex der Eurozone Euro Stoxx 50 - also ohne Währungsrisiko - sogar bei 3,6 Prozent. Da können Zinsen nicht mithalten.

Und trotz der Kritik am neuen US-Präsidenten schlagen sich die sogenannten "Trumponomics", also die US-amerikanischen Konjunkturperspektiven mit Streueffekten auf Exportnationen wie Deutschland positiv in der Anlegerstimmung nieder. Denn über steigende Unternehmensgewinne gewinnen die Aktienmärkte wieder an fundamentaler Stärke.

Gut, dass es Aktien gibt.

Robert Halver ist Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank.

Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG:

http://www.bondboard.de/main/pages/index/p/128



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